Psychisch erkrankte Menschen dort zu unterstützen, wo sie Hilfe benötigen - das ist der Ansatz des Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrums Robert-Walser-Haus in Saarburg. Seit nunmehr 20 Jahren gibt es das vom Caritasverband Trier betriebene Hilfezentrum.
Im Rahmen eines Jubiläumsfests erinnerte Caritasdirektor Bernd Kettern an die "Pionierzeit" der Gemeindepsychiatrie, als der Weg weg ging von den großen Landeskliniken hin zu einem personenzentrierten und damit wohnortnahen Behandlungs- und Betreuungsansatz.
So umfasst das Angebot des Robert-Walser-Hauses neben einer Kontakt- und Beratungsstelle eine Tagesstätte sowie verschiedene Formen des Wohnens mit Betreuung: vom intensiv betreuten Wohnen bis zur ambulanten Betreuung im häuslichen Umfeld. Eine Angehörigengruppe bietet zudem die Möglichkeit, sich einem geschützten Rahmen und professionell begleitet auszutauschen.
Zum Jubiläumsfest begrüßte Einrichtungsleiterin Doris Eck im Garten und Hof des Hauses Betreute, Angehörige, Mitarbeiter sowie geladene Gäste. Joachim Christmann, Sozialdezernent des Landkreises Trier-Saarburg, betonte in seinem Grußwort die gute Partnerschaft mit dem Caritasverband und der Einrichtung, bevor der Chor des Robert-Walser-Hauses eine Kostprobe seines Könnens gab. "Für mich war das Robert-Walser-Haus in der Phase meiner akuten Erkrankung der Anker", so Annette Streipardt-Ibishi, eine der Betreuten, die die gelöste Stimmung beim Fest sichtlich genoss.
Eine psychische Erkrankung ist auch heute oft noch ein Stigma - was das Leben für Betroffene meist doppelt schwierig macht. Im Robert-Walser-Haus steht daher der Mensch im Mittelpunkt. "Wir möchten eine Atmosphäre schaffen, in der sich unsere Besucher wohl und zuhause fühlen", so Doris Eck. Es geht darum, individuelle Bedürfnisse zu achten, Fähigkeiten zu fördern, aber auch Freiräume zu lassen, wo dies nötig ist.