Seit vielen Jahren begleitet und berät der Jugendmigrationsdienst (JMD) in der Trägerschaft des Caritasverbandes Trier e. V. junge Zugewanderte in der Region. Seit Anfang des Jahres waren es mehr als 500 Menschen aus 50 Ländern, überwiegend immer noch aus Syrien, Afghanistan und aus der Ukraine.
Sie bringen unterschiedliche Geschichten mit sich. EU-Bürger*innen suchen hier Arbeit, andere kommen nach Deutschland, weil ihre Familienangehörige hier leben, aber meistens sind es Geflüchtete, welche durch Krieg und Krisen aus ihrer Heimat vertrieben werden.
Die JMD-Beraterinnen begleiten diese Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Integrationsweg, der immer mit dem Spracherwerb beginnt. "Die Deutschförderung ist für junge Menschen mit Migrationsbiografie enorm wichtig und soll im besten Fall zeitnah nach der Einreise starten und kontinuierlich geleistet werden" - sagt Katharina Moik, Leiterin des Jugendmigrationsdienstes.
In Wirklichkeit hängt der Zugang zum Deutschunterricht vom Alter, vom Aufenthaltstitel wie auch von den verfügbaren Plätzen an Schulen und in den Integrationskursen ab. Nicht alles läuft reibungslos, besonders ältere Jugendliche fallen oft durch dieses Raster, lange Wartezeiten sind die Folgen.
Um die Zeit zwischen den einzelnen Bildungsschritten sinnvoll zu nutzen, hat der Jugendmigrationsdienst das Projekt "Deutschstarter" konzipiert. Aktuell lernen fast 70 junge Menschen in Trier und Konz die Grundlagen der deutschen Sprache.
Die größte Herausforderung ist die Heterogenität in den Gruppen. "Wir müssen den Spagat schaffen zwischen Jugendlichen mit guter Bildung aus dem Herkunftsland und welchen, die noch nie eine Schule besucht haben und erstmal alphabetisiert werden müssen", sagt Shkendije Berisha, Koordinatorin des Projektes in Trier. "Ein Glück, dass wir sehr engagierte Lehrkräfte gewinnen und die Gruppen nach Sprachniveau teilen konnten".
Angehende Lehrer*innen von der Uni Trier gestalten den Förderunterricht. Einige von ihnen haben selbst einen Migrationshintergrund deshalb fungieren somit als Vorbild und schaffen Vertrauen.
Wie viele Förderstunden in der Woche angeboten werden, hängt von der finanziellen Unterstützung ab, denn das Projekt finanziert sich ausschließlich über Stiftungen und Spenden.
"Es ist grundlegend, dass junge Menschen so schnell wie möglich die Sprache lernen" sagt Frau Elisabeth Schneider beim Besuch beim JMD. Frau Schneider und Frau Dr. Sepideh Gerich von Lions Club Basilika möchten ihre Wertschätzung für die Arbeit des JMD ausdrücken und sind nicht mit leeren Händen gekommen. Eine Spende von 1.000,00 € wird dem Projekt zugutekommen.
"Es ist nicht nur für junge Migrant*innen wichtig, dass sie hier ankommen und sich gut integrieren, es ist für uns alle wichtig!" sagt Frau Dr. Gerich.