Freuen sich zusammen über das Jubliäum: v.l. Annebärbel Neurohr-Marquenie (Projektverantwortliche), Bernhard Jocher (Abteilungsleiter), Julia Steinert (ehemalige Projektkoordinatorin), Isabel Bosch (Projektkoordinatorin), Kerstin Ludwig (Leiterin Beratungsdienste), Isabel Prinz-Wilhelm (Lehrerin Reichertsberg-Grundschule), Julia Reidenbach (Chorleiterin), Dominik Esch (Geschäftsführer Balu und Du e. V.), Dr. Bernd Kettern (Caritasdirektor), Johannes Kolz (Cartoonist, Schirmherr Balu und Du Trier), Markus Leineweber (Vorsitzender Caritasverband Trier).Caritasverband Trier
"Mentoring auf Zeit. Wirkung fürs Leben." so lautet das Motto von "Balu und Du". Im Rahmen des bundesweiten Patenschaftsprojekts begleiten junge Menschen (Balus) ein Jahr lang jeweils ein Grundschulkind (Mogli) auf seinem Lebensweg.
In Trier fungiert der Caritasverband als Träger des Projektes, das nun schon seit 10 Jahren mit großem Erfolg läuft. Zum Jubiläum lud "Balu und Du" Anfang Mai zu einem bunten Fest im Schlosspark in Alt-Kürenz. Nach einer kurzen Begrüßung durch Kerstin Ludwig, Leiterin der Caritas-Beratungsdienste, erzählten Projektkoordinatorin Isabel Bosch und Projektverantwortliche Annebärbel Neurohr-Marquenie mehr zur Idee hinter "Balu und Du" und seiner Entwicklung in Trier.
"Eine besondere Herausforderung war die Pandemie", so Neurohr-Marquenie. "Ich bin sehr froh, dass es unseren Balus gelungen ist - dank digitaler Medien -, auch in dieser schwierigen Zeit den Kontakt zu den Moglis aufrecht zu erhalten." Cartoonist Johannes Kolz, der seit 2022 Schirmherr des Projektes in Trier ist, kennt die Folgen der Pandemie bei Kindern aus seinem Engagement an Grundschulen. "Ein solches Projekt ist so wichtig nach der Pandemie und den besonders für Kinder so blöden Jahren."
Auch Caritasdirektor Dr. Bernd Kettern kam zu Wort, der den Aspekt der Nachhaltigkeit des Projektes betonte: "Die Balus helfen ihren Schützlingen, mit den Tücken des Alltags zurecht zu kommen und tragen damit nachhaltig dazu bei, Biographien zu verändern." Diesen Aspekt griff auch Dominik Esch, Geschäftsführer des Balu und Du e. V., auf, der an die öffentliche Hand appellierte, diese hochwirksame Art der außerschulischen Begleitung dauerhaft zu unterstützen.
Der Dank aller Redner galt dabei den aktiven und ehemaligen Balus, die stets mit viel Herzblut und Engagement bei der Sache sind und waren. Auch den zahlreichen Unterstützern und Spendern wurde gedankt, ohne die eine Durchführung des Projektes nicht möglich wäre.
Julia Reidenbach (ganz links), Isabel Prinz-Wilhelm (2.v.l.) und Isabel Bosch (3.v.l.) singen zusammen mit Moglis, Kindern der Reichertsberg-Grundschule und Balus den Kinderrechte-Song.Caritasverband Trier
Höhepunkt der Veranstaltung war dann die Präsentation des Kinderrechte-Songs der Trierer Musikerin Julia Reidenbach. Im Rahmen einer Gemeinschaftsaktivität hatte die Chorleiterin ihren eigens komponierten Song "Kinder haben Rechte" mit viel persönlichem Einsatz mit den Moglis und Kindern einer Projektgruppe der Reichertsberg-Grundschule aus Trier-West geprobt und aufgenommen. Unterstützt wurden sie durch Stefan Schoch (Recording, Mix, Mastering und Schlagzeug), Benedikt Reidenbach (Gitarre und Bass) sowie Simon Engelbert (Foto und Video). Beim Jubiläum sangen die Kinder zusammen mit den Balus den Song vor einem begeisterten Publikum. Das Video zum Song ist im Internet unter www.caritas-region-trier.de/baluunddu zu sehen.
Im Anschluss an die Aufführung konnten sich alle Gäste bei bestem Wetter über Speis und Trank, eine Malaktion mit fachkundiger Unterstützung durch Johannes Kolz sowie zahlreiche über den Park verteilte Spielangebote freuen.
Hintergrund-/Zusatzinformationen:
Zum Projekt
Die Idee: Kinder im Grundschulalter, die außerschulische Zuwendung brauchen, bekommen eine/n ehrenamtliche/n Mentor*in zur Seite gestellt, der/die ein offenes Ohr für sie hat und mit ihnen Zeit verbringt.
Balus sind junge, engagierte Menschen und übernehmen diese besondere Patenschaft für mindestens ein Jahr. Sie treffen sich einmal wöchentlich mit ihren Moglis und helfen ihnen durch persönliche Zuwendung und aktive Freizeitgestaltung, sich zu entwickeln und die Herausforderungen des Alltags zu meistern.
Ziel des Projektes ist es, Kinder mittels individueller Patenschaften in ihren Entwicklungspotentialen zu fördern und Chancenungerechtigkeiten abzumildern.
Zur Reflexion der Tätigkeit finden für die Ehrenamtlichen regelmäßige Austauschtreffen sowie Schulungen unter pädagogischer Begleitung statt.
Neue Balus werden laufend gesucht! Infos: www.caritas-region-trier.de/baluunddu
Überzeugte Balus
Balus unter sich: Jule (li.) und Melissa wissen, wie wichtig ihre Unterstützung für die Moglis ist.Caritasverband Trier
Die Studentinnen Jule und Melissa sind Balus und von dem Projekt überzeugt. Jule so sehr, dass sie nun schon zum zweiten Mal einen Mogli begleitet.
Während Melissa durch das Internet und eine Präsentation an der Uni auf das Projekt aufmerksam wurde, erfuhr Jule davon während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres an einer Grundschule. Auf die Frage, ob ihre Erfahrungen vom ersten und zweiten Mal vergleichbar seien, reagiert sie mit einem deutlichen "Überhaupt nicht". "Jedes Kind ist anders und so sind auch die Erlebnisse, die Gespräche, die Beziehungen ganz unterschiedlich."
Das erfahren die beiden auch immer wieder bei den regelmäßigen Begleittreffen, bei denen die Balus sich untereinander austauschen und auch pädagogische Begleitung erhalten. Letztere ist auch schon im Vorfeld wichtig. "Zunächst gibt es ein Kennenlerngespräch", so Melissa. "Dabei wird unter anderem ein Fragebogen ausgefüllt, in dem es zum Beispiel um Interessen geht, um Motivation und auch darum, was man sich zutraut." Nach einem weiteren Treffen bleibt dann immer noch Zeit, sich die Sache zu überlegen.
"Wir haben natürlich ein Interesse daran, dass unsere Balus wissen, was sie erwartet", so Isabel Bosch, die Projektkoordinatorin. "Neben dem Abklären von Erwartungen ist es wichtig, Balu- und Mogli-Gespanne zu finden, die zueinander passen. So können beide von dem gemeinsamen Jahr profitieren."