Chancen für junge Akademiker fallen weg
Unterstützung auf dem Weg zu einer akademischen Laufbahn in Deutschland.Rawpixel.com/Fotolia.com
Deutschland braucht Fachkräfte - das ist unbestritten. Aber auch bei den Unterstützungsangeboten, die jungen Zugewanderten die Orientierung für eine akademische Ausbildung erleichtern, soll gespart werden: Das Programm "Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule" (GF-H) soll nach 50 erfolgreichen Jahren dem Rotstift zum Opfer fallen. In diesem Programm unterstützen die Beraterinnen und Berater Zugewanderte, die ein Studium in Deutschland fortsetzen oder neu beginnen wollen. Es sind vor allem junge Menschen, die in Deutschland neue Chancen für ihre Ausbildung suchen und später dem deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen möchten. Die drohende Einstellung des Programmes GF-H nimmt diesen jungen talentierten Menschen die Möglichkeit, ihre Potenziale zu nutzen und ein Teil dieser Gesellschaft zu werden.
Dieses Programm zu kappen, ist umso unverständlicher, da steigende Zahlen den aktuellen Bedarf und den Erfolg von GF-H belegen. Am Beispiel des Caritasverbandes Trier: Hier wurden bereits bis August 2023 mehr Beratungen als im gesamten Jahr 2022 geleistet. Vor allem junge Frauen aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan suchen die Beratung auf. Eine von ihnen ist Masooda S. aus Afghanistan. Die junge Frau hatte ihr Studium in ihrer Heimat begonnen und konnte es in Deutschland abschließen: "Der Garantiefonds hat mir dabei geholfen, ein Stipendium zu bekommen und meinen Sprachkurs in sechs Monaten zu absolvieren. Ich denke, es gibt so viele junge Menschen, die studieren wollen, aber sie brauchen Beratung. Diese Programme wie der Garantiefonds sind die einzige Möglichkeit, Neuankömmlingen zu helfen und sie dabei zu unterstützen, ihr Studium fortzusetzen oder weiter zu studieren."
Unser Caritasverband ist mit zwei Stellen in der GF-H zuständig für das Saarland und das nördliche Rheinland-Pfalz mit Hauptstandort Büro Trier und leistet außerdem mobile Beratung im ländlichen Raum.